Montag, 25. August 2008

Baustellenfotos

So, da sind mal wieder ein paar Fotos vom Baufeld und von unserer Baustellenmiezekatze Olga (bei nem Jungen hätte ich ihn Gagarin genannt)



Liebe Grüße
Claudi & Kai

Sonntag, 24. August 2008

Herbst

Es wird Herbst in Tjumen.
Es ist frisch, der Elektroheizer ist wieder in Betrieb und wir haben uns unsterblich in unseren Durchlauferhitzer im Bad verliebt. Denn originales warmes Wasser aus der Leitung mit Hilfe der Heizkraftwerke gibts erst wieder zum Weltfriedenstag.
Man kann sich aber tatsächlich an kaltes Wasser zum Haare machen am Morgen gewöhnen, dauert nur bissl.
Die Zeit der Pelmenis ist wieder da, leckeres Essen mit Letscho und saurer Sahne. Die Teekessel pfeifen in den Häusern um die Wette und plötzlich haben alle wieder Interesse an Brettspielen.
So sieht es gerade aus, die Baustelle läuft und ne Baubudenmieze haben wir auch.
Die ist aber noch so klein, daß wir nicht wissen ob sie nun das X- oder Y-Chromosom in sich trägt. Bei X wird sie Olga heißen, bei Y Gagarin.
Fotos von der Baustelle gibts diese Woche, das wurde mir so versprochen!
Das wars mal wieder, viel ist nicht passiert und ein bißchen Ruhe ist auch mal ganz gut.

liebe Grüße aus Sibirien!
claudi & kai

Montag, 11. August 2008

Der Tag des Bauarbeiters



Auch dieser Tag muß begangen werden und in diesen Tagen ganz speziell von uns!
Laut Wikipedia hat ja Russland zig und aber zig inoffizielle Feiertage. Für alles. Für die Post, die Metallurgen, für die TschingisKhan-Hinterbliebenen und die Osterhasen.
Und jedes Jahr, am 2. Sonntag im August, wird der Tag des Bauarbeiters gefeiert.
Das heißt, das Fest fängt Freitag an und dauert bis Sonntag. Und irgendwo zwischendrin haben wir uns das natürlich auch nicht nehmen lassen.
Unsere Projektleitung hatte ein schönes Plätzchen direkt am Andrejewski-See ausgesucht und uns mit viel Bier, Schampanskoje, Schaschlik, Fisch und gefüllten Fake-Hühnerbeinchen verköstigt.
Wir wurden für unsere bisherige Arbeit gelobt und wir waren mächtig stolz.
Und so haben wir gefeiert und gelacht, Fußball gespielt und Freundschaften begonnen, vertieft und zum Glück keine aufgelöst.
Viel Spaß beim Fotos angucken!

liebe Grüße aus Sibirien
Claudi & Kai

Dienstag, 5. August 2008

Protokoll eines Fluges

Ich möchte fliegen. Von Omsk nach Tjumen.
Montags 07:05 Omsker Zeit Start und Landung um 07:20 Tjumener Zeit, sprich Flugdauer ca. 1:20 Stunde.

Wir sind um 6 Uhr morgens am Omsker Flughafen. Kein Check-in nach Tjumen.
Der Flug ist verschoben, auf unbestimmte Zeit.
Anruf bei der Airline Utair. Die wissen nichts.
Nochmaliges Fragen bei der immer pampiger werdenden Tante am Serviceschalter.
Der Flug ist verschoben.
Nochmaliger Anruf bei Utair. Jetzt stimmen sie der Tante in Omsk zu.
Der Flug ist verschoben. Wie lange? Keiner weiß was. (kommt mir bekannt vor)
Christina fährt nach Hause, sie muß auf Arbeit. Ich sitze im Omsker Flughafen.
Verstehe nur Bahnhof und russische Stadtnamen in der plärrenden Durchsage.
Der Name Tjumen fällt nie.
Gegen 09:30 Uhr kommen zwei Damen. Eine spricht Englisch, mein Herz hüpft.
Der Flug geht in 3 Stunden. Gut, denke ich, das kannste aussitzen.
Neben mir sitzt eine ältere Dame und kaut an einer dicken Fleischwurst. Sie guckt mich fragend an, ob ich etwas möchte. Ich lehne dankend ab und sehe ihre Bissspuren im Wurstzipfel.
Mir gegenüber sitzt eine mongolische Großfamilie und trinkt Sekt. Ich komme mir grad sehr verloren vor.
Zwischendurch telefoniere ich abwechselnd mit Christina, Kai, Mascha aus unserem Büro.
Dann kommt eine Dame, welche gutes Deutsch spricht. Hervorragend, denke ich.
Der Flieger kommt frühestens in 10 Stunden. Sie fragt ob ich ein Hotel brauche.
Nö sag ich, ich fahre wieder zu Christina.
Abends halb sieben rufen wir wieder Utair an, Check-in ist geplant für 20:30 Uhr.
Prima, endlich ein Ende in Sicht.
Christina und ich sitzen zum 3. Mal an diesem Tag im Taxi Richtung Flughafen.
Dann bin ich wieder allein. Telefoniere wieder abwechselnd mit ihr, mit Kai, mit Mascha. Zwischendrin noch zum Zeitvertreib zig SMS nach Deutschland und ein Kinderkreuzworträtsel.
Um halb 9 frage ich eine andere Tante am Serviceschalter, wann denn nun Check-in ist. Ooooh...Ankunft der Maschine ist gegen 22 Uhr. *schluck*
Ich sitze wieder und beobachte Menschen. Telefoniere.
Dann endlich eine offizielle Durchsage, in der der Name Tjumen fällt.
Ankunft der Maschine um 22:20 Uhr.
Dann geht alles fix, ich bin auch noch die Einzige, die in Omsk zu steig. Peinlich ist es mir gar nicht mehr.
Wir stehen noch eine viertel Stunde im Bus auf dem Rollfeld, macht auch nix mehr.
Um 00:20 Tjumener Zeit setzt die Maschine auf der Landebahn Flughafen Tjumen auf. Um halb 2 liege ich im Bett.
17 Stunden nach geplanter Ankunft.

Das Wochenende in Omsk war trotz allem sehr schön! :-)

liebe Grüße,
die müde Claudia