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Montag, 22. Dezember 2008
Frohe Weihnachten!
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh2FhsAKccJGrreVTAJvZKI0mVvBaBUxVDBUBE9aA8OFL_8ikLBkFT-z_a3oaxS8QxAlSRPvvDAHWf1WD8H_OU63jCE4HACWDTyjiwiDmyOGREtGdPwr19DwfaXttpfNt2eWoWAxB5imtY/s320/Dokument1.jpg)
Dienstag, 16. Dezember 2008
Brandheiße News
hier kommen die aktuellen News zum derzeitigen Baustellendesaster.
Unser Bauherr hat sich gestern nackig gemacht, die Hosen runtergelassen, sich ausgeheult. Denn er ist pleite. Nix von neuem Investor und dergleichen...das war alles nur Mummenschanz zur Einschüchterung.
Sein Sparschwein ist leer und damit ist unser Projekt wirklich Geschichte und wird ab 01.01.09 still stehen.
Kai und ich haben das "Glück", nach unserem Urlaub noch einmal ins Land des Wodkas und der Schaschlikspieße einreisen zu dürfen. Das heißt, wir wickeln bis Ende Januar noch einiges auf der Baustelle ab und zum anderen, wir müssen jetzt noch nicht alles packen.
Das finde ich persönlich prima, hab nämlich keine Lust schon wieder vor Weihnachten einen Hausstand aufzulösen.
Tja...und nun kommt die große Frage, wo gehen wir danach hin?
Das verraten wir euch erst, wenn die Verträge unterschrieben sind.
Aber soviel schon vorab, es wird wärmer ;-)
Aber nichtsdestotrotz haben wir letzten Samstag eine grandiose Weihnachtsparty gefeiert. Mit Live-Musik, tanzen bis der Arzt kommt und Treppenstürzen bis wirklich der Arzt kam (harhar).
Die Russen sind ja bei Musik wie Flummis...hoch und hüpfen und wackeln und zappeln, und das immer sehr taktsicher. Die Fotos kommen wieder etwas später, es sind einfach zuviele.
Wir wünschen euch einen schönen 4. Advent und bis ganz bald!
liebe Grüße aus Frostsibirien (-16°C)
Claudi & Kai
Dienstag, 9. Dezember 2008
Die Finanzkrise
Aufgrund der Finanzkrise wird unsere Baustelle mit großer Wahrscheinlichkeit zum Ende des Jahres eingestellt.Seit letzter Woche wissen wir, daß der Auftraggeber UGMK den Vertrag mit STRABAG gekündigt hat. Anscheinend hat er zwar einen neuen Investor für das Stahlwerk, aber die STRABAG ist trotzdem zu teuer.Das heißt, das Abenteuer Russland ist schneller vorbei als gedacht.
Mir ist schlecht und Kai dreht und wendet sich, um einen neuen Einsatzort für uns zu finden.
Bevor aber alles zu Ende geht, werden wir noch Weihnachten feiern (in Tjumen und zu Hause), werden Kai und ich 11 Tage in karibischen Gefilden entspannen, und dann den Hausstand mal wieder auflösen.
Aber keine Bange, ein neuer Blog für neue Schandtaten ist bereits angelegt und zum abschließenden Eintrag in diesem hier wird die Adresse mitgeteilt.
Wie sagte schon Konrad Adenauer:
"Wenn die anderen glauben, man ist am Ende, so muß man erst richtig anfangen!"
In diesem Sinne, viele Grüße noch aus Tjumen!,
Claudi & Kai
Freitag, 5. Dezember 2008
Fotos vom 1.Advent
Ich habe zur Zeit Probleme, Fotos in den Blog einzustellen.
Deshalb poste ich hier den Link, über den könnt ihr genauso gut die Fotos ansehen.
http://picasaweb.google.de/littleclaudi/1Advent?authkey=EzzHoTmYliE#
Liebe Grüße
Claudi
Dienstag, 2. Dezember 2008
Advent Advent...ein Lichtlein brennt
Wir feierten letzten Sonntag den 1. Advent in unserer Wohnung.
Ein bißchen Weihnachtsstimmung mit Bratwurst und Glühwein braucht man ja auch in den sibirischen Weiten.
Es war alles da, Stollen von Mutti, Lebkuchen aus der Metro, Glühwein aus Nürnberg (okay, auch aus der Metro), Löwensenf und Eierlikör. Dazu qualmte das Räucherhäuschen bis zur Schornsteinverstopfung und die Pyramide hatte alle Holzhände voll zu tun.
Dem Radio war nach 5 Stunden Dauerberieselung schon ganz schlecht und irgendwann wollte niemand mehr "White Christmas" hören sondern "Stille Nacht-Heilige Nacht" selber singen.
Die Gäste waren voll des Lobes und gestern kam noch der abschließende Kommentar "Das war der beste 1. Advent, den ich je hatte".
Was will man mehr (ich hör jetzt auf uns selber zu loben)
vorweihnachtliche Grüße aus Sibirien!
Claudi & Kai
Die Fotos werden nachgereicht.
Sonntag, 23. November 2008
Meister Nadelöhr lebt in der Post
Ich war auf der Post. Welch banales Ereignis, nicht wahr?
Aber es ist wie es ist, die russische Post ist eben nicht banal, nein, sie ist sehr banal.
Sie ist so einfach und altmodisch gestrickt, daß ich mir wie in einem Sketch von Herricht & Preil vorkam.
Meine Kollegin hatte ein paar Päckchen für russische Verwandte und ein paar Briefchen für deutsche Bekannte und Verwandte aufzugeben. Und bevor diese Dinge in irgendeinem Briefkasten vergammeln, haben wir sie eben zur Zentralen Post, direkt neben Lenin, getragen.
Rein durch den unübersehbaren Haupteingang, ab zum Schalter 10, da saß eine unbeschäftigte Dienstleisterin.
"Hallo, wir möchten gern Päckchen und Briefe verschicken."
Schalter 10:"Na dann gehen sie mal zum Schalter 5"
"Hallo, wir möchten gern Päckchen und Briefe verschicken"
Schalter 5: "Für Päckchen müssen sie raus und die nächste Tür wieder rein zur Packetannahmestelle"
Wir wechseln die Räumlichkeiten.
Die Packetannahmestelle ist noch nicht renoviert worden nach dem großen Vaterländischen Krieg. Zwar stehen PC´s drin, aber das ist auch schon alles.
Drei Frauen versuchen den vorweihnachtlichen Paketverkehr zu bearbeiten und tun dies mit Leim, Siegelwachs und Nadel und Faden.
Wozu? Der Leim dient natürlich zum Verkleistern der Kartons, Nadel und Faden bzw. eine Nähmaschine werden zum Zunähen der Post-Jutesäcke genutzt, in welche jedes!!! Frachtgut gezwängt wird und der Siegelwachs wird auf einem kleinen Stövchen von 1950 heiß gehalten, um die Nähte der Säcke zuverlässig gegen unerlaubtes Öffnen zu schützen. (als ob der KGB nicht auch Wachs und Siegel hätte...vielleicht aber kein Stövchen, wer weiß)
Die Kunden stehen alle brav in einer Schlange und Neuankömmlinge fragen immer ganz anständig, wer der Letzte sei, um sich brav hinten einzureihen. (das ist hier überall üblich, ausser an Supermarktkassen)
Nachdem meine Kollegin sämtliche Formulare ausgefüllt, das Päckchen gut vernäht und sogar die Passnummer auf dem Adressformular eingetragen war, fragten wir nach den Briefen.
Also für die Briefe müssen sie in die andere Poststelle nebenan, war die Aussage.
Wir wechseln wieder die Räumlichkeiten und wenden uns gleich an Schalter 5.
"Hallo, wir möchten diese Briefe nach Deutschland schicken"
Schalter 5 (nach dem Wiegen): "Die kosten 19,30 Rubel das Stück. Briefmarken bekommen sie am Schalter 1."
"Danke für die Auskunft"
Schalter 1:"Das kostet 19,30 Rubel das Stück."
Gekauft.
"Und wie ist es mit Luftfracht? Was kostet das?"
Schalter 1: "Das weiß ich nicht, da müssen sie nochmal nachfragen."
"Danke für die Briefmarken."
"Was kostet denn Luftfracht nach Deutschland?"
Schalter 4 (Schalter 5 war besetzt wegen einer Auskunft):"Das kostet pro Brief 3,20 Rubel. Die Marken erhalten Sie an Schalter 1."
"Danke für die Auskunft"
Schalter 1:"Das macht dann 3,20 Rubel pro Brief und hier ist der Leim zum aufkleben."
Also summasummarum waren wir 1,5 Stunden in der Post für ein Päckchen und ein paar Briefe.
Und nach diesem Erlebnis kann ich mit Recht behaupten, daß die Deutschen in Sachen Post auf sehr hohem Niveau jammern. Denn nichts ist anstrengender 20 Briefmarken mit der Zunge zu befeuchten. Gelobt seien die elektronisch erstellten selbstklebenden Briefmarken!! Denn diese Briefe nach Deutschland tragen jetzt jeweils 7 kleine bunte Bildchen auf ihrer Brust.
Schön bunt, klar, und für Briefmarkensammler sicherlich ein Highlight. Aber der Weg ist ja bekanntlich das Ziel und dieser Weg war eindeutig zu weit!
Aber einen Eintrag im Blog wert! :-)
Ich wünsche euch eine schöne letzte Woche vor dem großen Weihnachtsendspurt.
Genießt die Weihnachtsmärkte und Glühweinstände! Ihr glaubt gar nicht, wie sehr man sowas vermissen kann. Ich weiß diesen Weihnachtsrummel jetzt noch mehr zu schätzen und zünd mir gleich eine Kerze an.
liebe Grüße aus Sibirien!
Claudi (Kai kommt nächste Woche wieder)
Sonntag, 16. November 2008
Pirouettenkünstler
Im Sport allerdings ragen sie besonders heraus. Früher dominierten sie nahezu alle möglichen anstrengenden Bewegungsarten, heute sind es ein paar weniger, aber dafür sind sie auf diesen Gebieten besonders gut.
Gerade jetzt, in der kalten Jahreszeit mit Schnee und Eis, treten unter anderem die Eiskunstläufer in den Eishallen der Welt an, um die Kronen und Krönchen für die Besten der Besten zu ertanzen.
Das können die Russen, das ist nun mal bewiesen.
Sie drehen Pirouetten, springen Salchow und Toeloop, Rittberger und Lutz. Sie tanzen zu Rock genauso wie zu Klassik. Sie schweben übers Eis als würden sie die Schuhe niemals ausziehen.
Manch russisches Mädchen wird anscheinend schon mit Schlittschuhen geboren (autsch) und von ehrgeizigen Muttis werden in den Kinderzimmern kleine künstliche Eisflächen zum üben der Biellmann-Pirouette angelegt.
Egal wie sie es auch anstellen, sie können es einfach traumhaft gut.
Und es gibt soviele von diesen Eisballerinas, daß sogar gleich auf 2 Fernsehkanälen gleichzeit die in Deutschland sogenannte Show "Stars on Ice" läuft. Samstags zur Primetime wohlgemerkt!
Und da ich ja seit Kati Witt bekennender und sehr ausdauernder Eiskunstlauffan bin (ja, ich gucke auch die Gruppen bei Olympia, in denen die Looser laufen) habe ich mir gestern eine dieser Shows angetan.
Diesmal war das Thema "Der Soldat und das Mädchen". Schwere klassiche Klänge und Kostümuniformen prägten den Abend. Anton Sicharulidse (Olympiasieger im Paarlaufen) saß in der Jury, genauso wie Tatjana Tarassowa, DIE Eiskunstlauftrainerin schlechthin. Ilja Averbuch trainierte die Showläufer.
Irina Sluzkaja, Tatjana Nawka und Roman Kostomarow tanzten und schmachteten zur Musik.
Geballte Eiskunstlaufkunst in höchster Vollendung, ja, er war wirklich schön, dieser Fernsehabend.
Aber noch schöner war der Donnerstag. Denn da lief ER live in Tjumen, der mehrfache Weltmeister und Olympiasieger Evgeni Plushenko.
Mit seiner Ice-Show war er im Eishockeystadion zu Gast und gab mit seinen Eislaufkollegen 2 Stunden feinstes Tanzprogramm zum Besten. Weiß Gott, der Typ ist nun wirklich nicht der Schönste, aber sein Sexbomb-Tanz hatte sich einfach in mein Hirn gebrannt und er hat ihn wieder getanzt. Wie damals, vor zig Jahren im Showprogramm irgendeiner WM.
Schauerlich schön.
Schauerlich komisch waren auf der anderen Seite die Sicherheitsvorkehrungen in der Eishalle.
Aus Angst, die Sexbombe könnte aufgrund einer hysterischen Anhängerin explodieren, wurden wir Zuschauer bewacht. Von viel Polizei in Vollschutzausrüstung. Helm, Schlagstock, selbst Schienbeinschützer trugen sie. Hm, vielleicht dachten die Veranstalter, die Eisläufer ändern ihr Programm und wollen lieber Hockey spielen. Keine Ahnung.
Auf jeden Fall fühlte ich mich sicher, aber was hätte bei 80% Mädchen und älteren Damen mit Fellhut schon passieren sollen? Die paar Männer, die mit waren, hatten sicher keinen Elan bei klassischer Geigenmusik zu pöbeln.
Wie dem auch sei, mein Motto für diesen Winter lautet: Schlittschuhe raus und rauf auf die gefrorenen Tümpel und Eisflächen der Stadt.
Und wenn ihr jemals die Möglichkeit habt eine Eisshow zu sehen, dann macht das! Es ist zig-mal schöner als im Fernsehen. Es ist herrlich!
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjaijInZOgAEmk8GlZpm-1pr9dHKTVCgxqLkfaRgciPjChtPWhBOYeaFlXvF4IbQM1h-fmH9zo7w0LIxebH75WVbfoIxnGI4ZHc79XdpNUkbpiU5zGadgdAxne-CXBtSpTwoX0hQKy2pFs/s320/onice9.gif)
Liebe Grüße aus dem langsam vereisenden Tjumen
Claudi (der Kai ist nach Diktat ver(r)eist)
Dienstag, 4. November 2008
Flieger...grüß mir die Sonne...
Nach einer sehr schönen Hochzeit (nein...nicht wir!) und gefühlten 24 Stunden Rückflug sind wir wieder in Sibirien.
Ja, es war wieder schön zu Hause und wir freuen uns immer wieder, wenn wir unsere Daheimgebliebenen (welch schönes Wort) mit gutem Tjumener Wodka und noch besserer Tjumener Schokolade versorgen können.
Wie gesagt, der Rückflug war dafür leider etwas anstrengend.
Von Berlin nach Moskau zu fliegen ist recht angenehm. Besonders wenn man in der gehobenen Economy-Class sitzen darf und ringsrum mindestens 2 Sitzreihen frei sind. Zugegeben, der Flug war nicht unbedingt unterbesetzt, in der normalen Eco-Class haben die Passagiere die Ellenbogen des Nachbarn im Essen gehabt. Aber was solls...uns gings ja gut *hihi*
Und dann waren wir am Moskauer Flughafen Domodedovo. Er ist anscheinend das Hermsdorfer Kreuz der Ivans. Dementsprechend illustre Reisegäste findet man dort und dementsprechend genau nehmen es die Moskauer mit der Sicherheit.
6 Pass- und Board-Karten-Kontrollen sind da schon auszuhalten.
Also ich würde das ABM-Maßnahme nennen, der Check-In und die reguläre Passkontrolle vor dem Durchleuchten sind da ja schon mit eingerechnet.
Aber es kann ja auch passieren, daß auf den 2 Metern zwischen Boarding und Eintritt in den Tunnel zum Flieger wie auf wundersame Weise meine Boardkarte zu Schokomoussee zerschmilzt und mir ein Bart wächst. Und deshalb ist vorbeugen besser als auf die Schuhe pinkeln...oder so.
Das Highlight auf dem Moskauer Flughafen ist aber der Nacktscanner. Jahaaa...lecker...nicht wahr? Manch Herr hat da sicher schon mal absichtlich 2 Minuten länger hinterm Fernseher gestanden und gelunscht. Aber schick siehts nicht aus, da kann ich unseren männlichen Lesern gleich den Wind aus den Segeln nehmen. Es ist wirklich nur wie im Fernsehen.
Aber wie gesagt, sie nehmen es genau mit den Kontrollen und so wurde auch der gute hausgebackene Stollen von Mutti gefilzt. Ja Mama, ich mußte ihn nackig machen, aus seinem schönen Bett aus Stollentüte, Baumwolldecke, Plastiktüte und Fleecejackenumwickelung rausholen und dieses lecker duftende Naschwerk einer russischen Flughafenpolizistin vor die Nase halten.
Und sie hat nur abfällig draufgeguckt und wieder weg. tse
Nun gut, nach 5 Stunden Hintern-breit-sitzen ging es dann weiter nach Tjumen. Der Flieger war genau das Gegenteil zu TransAero von Berlin nach Domodedovo.
Er stank, war alt, klein, schmutzig, voll und gar nicht lustig. Und das Essen...ja das Essen...sie haben einfach nicht die besten Köche bei Utair. Mehr gibts zu diesem Trip auch nicht mehr zu sagen.
Tschüß und eine angenehme Restwoche wünschen Claudi & Kai
Dienstag, 21. Oktober 2008
Baustelle im Oktober
![](http://lh3.ggpht.com/littleclaudi/SP1CGVyBhGE/AAAAAAAADEE/i1t91pUot2U/s160-c/BaustelleImOktober.jpg)
Hallo ihr Lieben!
Zur Zeit nutzen wir die Schön-Wetter-Tage mit blauem Himmel, um die Baustelle zu fotografieren. Nicht daß wir nichts weiter zu tun hätten, aber das Wetter ist für Wochenendplanungen mittlerweile zu unbeständig und die Wiesen und Wälder im Umland zu durchweicht. Da würden Ausflüge schnell zu Schlammschlachten mutieren. Es reicht schon der tägliche Weg zum Mittagessen, der gespickt ist mit ausladenden knöcheltiefen Matschgruben und tückischen Pfützen, welche auf Grund leckerer schokoladenbrauner Färbung nicht ihre wahre Tiefe preisgeben.
Die Erfahrung hat unser Auto erst kürzlich machen müssen, als Kai im Verkehrschaos die für uns optimale Spur suchte und fand.
Rumms...kipp...Schräglage...rumms...raus aus dem Schlagloch.
Danach war ich wach.
Und für gefrorene Matschhaufen, auf denen man sich die Füße bricht, ist es noch nicht kalt genug...aber Väterchen Frost gibt sich langsam schon Mühe.
Viel Spaß bei den Fotos und bis bald!
liebe Grüße aus Sibirien
Claudi & Kai
Dienstag, 14. Oktober 2008
Die Kulturecke des Kessel Buntes
Guten Morgen!
Gestern haben wir uns eine geballte Ladung russischer Kultur im Kessel Buntes Format angesehen. Für die Unwissenden aus Muschelschuppserland und der Massbierprovinz, der "Kessel Buntes" war alle paar Wochen der kulturelle Höhepunkt des DDR-Fernsehens mit Ballett, internationaler Musik (jaja...Alphaville, Opus, CC Catch usw), Tanz und Theater. Und auch sowjetische Staats-Elitetanzgruppen traten dort auf und gaben Kasatschok und Säbeltanz zum Besten.
Und genau dieses haben wir uns gestern 2 Stunden lang angesehen. Es war herrlich! Ein Traum aus russischen Märchenkleidern, pobackenlangen Zöpfen, akkrobatischen Hockstrecksprüngen und wehenden Tellerröcken. Das Krasnojarsker Tanzensemble jauchzte und drehte, tanzte und sprang, alberte und stampfte. Eskimos durften Knut erlegen und auch der Telemarkstil wurde ziemlich gut nachempfunden. Und das alles untermalt mit ganz viel Balalaika.
Und da wir nette Ausländer sind und anständig die Kamera ohne Blitz betätigt haben, sind keine wirklich vorzeigbaren Fotos entstanden. Deshalb gibts diesmal das eingescannte Programmheft!
so long...пока und einen angenehmen Arbeitstag wünschen Claudi und Kai :o)
Sonntag, 5. Oktober 2008
Herbstbirken und Friedhofsimpressionen ohne Schnee
In Sibirien ist Herbst! Es ist mild, die Blätter färben sich wunderbar bunt und die Russen nutzen die letzten warmen Sommerstrahlen für den finalen Schaschlikgrillnachmittag des Jahres.
Und auch Friedhöfe wurden von uns wieder besucht.
Ich bitte hiermit die beiden bestimmten Damen dieses ganz bestimmten Büros in Riesa die Fotos zu kommentieren, welche ich wirklich extra nur für sie geschossen habe. Los...traut euch, der Blog beißt nicht! Heimlich Leser mögen wir nämlich gar nicht und jetzt ist die beste Gelegenheit, euch zu outen! ;-)
liebe Grüße aus dem noch schneefreien Tjumen
Claudi
Samstag, 27. September 2008
27. September - Schneefall schräg von links nach rechts
27. September - der erste Schnee - Juchhee
Ja, es schneit. Eine dünne Puderzuckerschicht überzieht Tjumen. Die Stahlträger auf der Baustelle habe mit einem Mal etwas romantisches und meine Gedanken spielten schon mit Eisrutschen in Werchni Bor.
Aber gut, es wird sicher nicht liegen bleiben, dafür hat Väterchen Frost noch nicht genug vorgesorgt. Wäre ja auch schlimm.
Ich sitze heute auf dem Baufeld, gegenüber von Kai, am Tisch unseres Übersetzers Wladimir.
Das hat seine Gründe. Unser Büro ist zur Stunde nur noch eine Baustelle ohne Wasser und Heizung. Das Haus wird von Grund auf renoviert. Wände werden rausgebrochen, Türen inkl. Rahmen ausgetauscht, Fenster erneuert. Böden werden mittels Presslufthammer aufgehackt, der Eingang ist eine Mischung aus Betonmischwanne und Lümmelecke für Blähtonkügelchen. Absatzschühchen dürfen über ein wackeliges aufggeweichtes Brettchen gehen.
Kabel werden gezogen, Löcher mittels Kernbohrmaschinen ins Gemäuer geprügelt, Schweißer stehen Schulter an Schulter mit Verputzern im Gang. Und da dieses ganze Tun noch nicht abenteuerlich genug ist, wurde vor 3 Tagen auch noch das Wasser abgestellt. Jetzt kann sich sicher jeder von euch vorstellen, was man alles mit Wasser macht. Zum Glück gibts ja noch Wasserbehälter für den heißen Tee. Aber der Rest??!! Die Bakterien gaben uns gestern morgen zur Begrüßung schon die Hand.
Deshalb sitze ich heute Kai gegenüber und erlebe mal die Baustelle hautnah. Wenn auch nur die abgespeckte Version wegen dem Wochenende, aber das macht nichts. Ich bin schon wieder begeistert, wie alles in den letzten 2 Wochen gewachsen ist.
Dazu später, die Fotos müssen erstmal noch bearbeitet werden und außerdem muß ich hier auch was tun fürs Geld.
Пока!
Клауди
Freitag, 26. September 2008
I am back!
Nach Tagen, ja schon Wochen, der gähnenden Leere hier im heimelichen Russlandblog bin ich wieder allhier!
Der Zahn, oder was jetzt anstelle eines Zahnes im Kiefer steckt, heilt gut ein und mein Erhol-Akku ist schon fast wieder aufgebraucht.
In 2 Wochen kann soviel passieren, man glaubt es kaum. Mir klingelten schon nach dem halben Mittwoch im Büro die Ohren.
Aber gut, packen wirs an, am Wochenende gibts schöne neue Fotos vom Baufeld und vielleicht auch ein Foto von der Friedhofsmauer ohne Schnee.
Aber da muß ich mich beeilen, denn die ersten eisigen Flocken sind schon für Sonntag vorhergesagt *klirr*
Bis dahin...schönen Tag noch!
Liebe Grüße aus Sibirien
Claudi
Donnerstag, 4. September 2008
Das Reißverschlußsystem
Nun, hier in Tjumen beschleicht mich oft das Gefühl, daß entweder die Reißverschlüsse nie kaputt gehen oder die bevorzugte Verschlußvariante der hiesigen Kleidung aus Knöpfen besteht.
Denn ein Reißverschlußsystem zur Vermeidung des schon alltäglichen Verkehrskollapses auf Tjumens Straßen ist hier nicht bekannt.
Stellt euch vor, es passiert ein Unfall. In Tjumen muß man mit ca. 5 Unfällen am Tag rechnen und die betroffenen Personen sind verpflichtet, ihre Karren nicht von der Unfallstelle wegzubewegen. Ob Schigulli oder Volvo Jeep, alle haben sie zu warten bis die Polizei auftaucht.
Der Stau ist also da und wir versuchen mitzukriechen in dieser Blechlawine. Die Straße ist 4!-spurig und es drängeln sich Linienbusse, Marschrutkas, PKW´s und LKW´s um die Wette. Aus allen Seitengassen versuchen sie sich noch in die Schlange reinzuquetschen. „Aber warum sollte gerade ICH den roten Lada reinlassen?“ denken sich wohl die meisten. Die Straße wird langsam 4-spurig in eine! Richtung. Es ist ein Kampf, Auge um Auge, Kotflügel um Kotflügel. Wem es zu eng wird, der kurbelt kurzerhand die Scheibe runter und klopft an die des Nachbarn um ihm zu sagen, dass der eine Zentimeter zwischen beiden Außenspiegeln nun doch nah genug sei. Das schert den anderen aber herzlich wenig, er gewinnt das Duell und zieht auch gleich 3 Spuren quer rüber.
Die Menschen in den Bussen sehen schon ganz grün aus. Sauerstoff ist in den alten Miefkisten, die früher deutsche Schulkinder übers Land gekarrt haben, nicht zu erwarten. Tasche an Beutel an Gesicht an Bierflasche an Knoblauchfahne stehen sie drin, gucken nichtssagend aufs Chaos und hoffen wohl insgeheim auf warmes Wasser in ihren Wohnungen.
Die Schlange quält sich weiter, die Auffahrt zur Brücke rückt in greifbare Nähe und langsam schieben wir uns rauf.
Plötzlich neben uns ein Auto. Wo kommt der her und vor allem, wo will er denn hin? Schwungvoll nimmt er die Steigung die zur Ausfahrt der Brücke gehört und schlägt allen anderen ein Schnippchen. Dank nicht vorhandenen Gegenverkehrs schafft er es eher auf die Brücke als wir. Dieser Glückspilz, denken wir, und schließen alle Lüftungsschlitze gegen den edlen russischen Diesel.
Ja, sowas kann schon mal ne Stunde, oder auch zwei, dauern, zum Wohle des Versicherungswesens!
Und wir freuen uns jeden Abend auf den nächsten Morgen, denn täglich grüßt das Murmeltier!
Liebe Grüße aus Sibirien
Claudi & Kai :o)
Montag, 25. August 2008
Baustellenfotos
Sonntag, 24. August 2008
Herbst
Es ist frisch, der Elektroheizer ist wieder in Betrieb und wir haben uns unsterblich in unseren Durchlauferhitzer im Bad verliebt. Denn originales warmes Wasser aus der Leitung mit Hilfe der Heizkraftwerke gibts erst wieder zum Weltfriedenstag.
Man kann sich aber tatsächlich an kaltes Wasser zum Haare machen am Morgen gewöhnen, dauert nur bissl.
Die Zeit der Pelmenis ist wieder da, leckeres Essen mit Letscho und saurer Sahne. Die Teekessel pfeifen in den Häusern um die Wette und plötzlich haben alle wieder Interesse an Brettspielen.
So sieht es gerade aus, die Baustelle läuft und ne Baubudenmieze haben wir auch.
Die ist aber noch so klein, daß wir nicht wissen ob sie nun das X- oder Y-Chromosom in sich trägt. Bei X wird sie Olga heißen, bei Y Gagarin.
Fotos von der Baustelle gibts diese Woche, das wurde mir so versprochen!
Das wars mal wieder, viel ist nicht passiert und ein bißchen Ruhe ist auch mal ganz gut.
liebe Grüße aus Sibirien!
claudi & kai
Montag, 11. August 2008
Der Tag des Bauarbeiters
![](http://lh5.ggpht.com/littleclaudi/SKBxWk3f4CE/AAAAAAAACpU/Rcv8tG7tPS4/s160-c/DerTagDesBauarbeiters.jpg)
Auch dieser Tag muß begangen werden und in diesen Tagen ganz speziell von uns!
Laut Wikipedia hat ja Russland zig und aber zig inoffizielle Feiertage. Für alles. Für die Post, die Metallurgen, für die TschingisKhan-Hinterbliebenen und die Osterhasen.
Und jedes Jahr, am 2. Sonntag im August, wird der Tag des Bauarbeiters gefeiert.
Das heißt, das Fest fängt Freitag an und dauert bis Sonntag. Und irgendwo zwischendrin haben wir uns das natürlich auch nicht nehmen lassen.
Unsere Projektleitung hatte ein schönes Plätzchen direkt am Andrejewski-See ausgesucht und uns mit viel Bier, Schampanskoje, Schaschlik, Fisch und gefüllten Fake-Hühnerbeinchen verköstigt.
Wir wurden für unsere bisherige Arbeit gelobt und wir waren mächtig stolz.
Und so haben wir gefeiert und gelacht, Fußball gespielt und Freundschaften begonnen, vertieft und zum Glück keine aufgelöst.
Viel Spaß beim Fotos angucken!
liebe Grüße aus Sibirien
Claudi & Kai
Dienstag, 5. August 2008
Protokoll eines Fluges
Montags 07:05 Omsker Zeit Start und Landung um 07:20 Tjumener Zeit, sprich Flugdauer ca. 1:20 Stunde.
Wir sind um 6 Uhr morgens am Omsker Flughafen. Kein Check-in nach Tjumen.
Der Flug ist verschoben, auf unbestimmte Zeit.
Anruf bei der Airline Utair. Die wissen nichts.
Nochmaliges Fragen bei der immer pampiger werdenden Tante am Serviceschalter.
Der Flug ist verschoben.
Nochmaliger Anruf bei Utair. Jetzt stimmen sie der Tante in Omsk zu.
Der Flug ist verschoben. Wie lange? Keiner weiß was. (kommt mir bekannt vor)
Christina fährt nach Hause, sie muß auf Arbeit. Ich sitze im Omsker Flughafen.
Verstehe nur Bahnhof und russische Stadtnamen in der plärrenden Durchsage.
Der Name Tjumen fällt nie.
Gegen 09:30 Uhr kommen zwei Damen. Eine spricht Englisch, mein Herz hüpft.
Der Flug geht in 3 Stunden. Gut, denke ich, das kannste aussitzen.
Neben mir sitzt eine ältere Dame und kaut an einer dicken Fleischwurst. Sie guckt mich fragend an, ob ich etwas möchte. Ich lehne dankend ab und sehe ihre Bissspuren im Wurstzipfel.
Mir gegenüber sitzt eine mongolische Großfamilie und trinkt Sekt. Ich komme mir grad sehr verloren vor.
Zwischendurch telefoniere ich abwechselnd mit Christina, Kai, Mascha aus unserem Büro.
Dann kommt eine Dame, welche gutes Deutsch spricht. Hervorragend, denke ich.
Der Flieger kommt frühestens in 10 Stunden. Sie fragt ob ich ein Hotel brauche.
Nö sag ich, ich fahre wieder zu Christina.
Abends halb sieben rufen wir wieder Utair an, Check-in ist geplant für 20:30 Uhr.
Prima, endlich ein Ende in Sicht.
Christina und ich sitzen zum 3. Mal an diesem Tag im Taxi Richtung Flughafen.
Dann bin ich wieder allein. Telefoniere wieder abwechselnd mit ihr, mit Kai, mit Mascha. Zwischendrin noch zum Zeitvertreib zig SMS nach Deutschland und ein Kinderkreuzworträtsel.
Um halb 9 frage ich eine andere Tante am Serviceschalter, wann denn nun Check-in ist. Ooooh...Ankunft der Maschine ist gegen 22 Uhr. *schluck*
Ich sitze wieder und beobachte Menschen. Telefoniere.
Dann endlich eine offizielle Durchsage, in der der Name Tjumen fällt.
Ankunft der Maschine um 22:20 Uhr.
Dann geht alles fix, ich bin auch noch die Einzige, die in Omsk zu steig. Peinlich ist es mir gar nicht mehr.
Wir stehen noch eine viertel Stunde im Bus auf dem Rollfeld, macht auch nix mehr.
Um 00:20 Tjumener Zeit setzt die Maschine auf der Landebahn Flughafen Tjumen auf. Um halb 2 liege ich im Bett.
17 Stunden nach geplanter Ankunft.
Das Wochenende in Omsk war trotz allem sehr schön! :-)
liebe Grüße,
die müde Claudia
Donnerstag, 31. Juli 2008
Верхний Бор – Oberer Nadelwald
![](http://lh3.ggpht.com/littleclaudi/SJGspKsumbE/AAAAAAAACh0/q1LBE0LgW5Q/s160-c/zkdhQ.jpg)
„Werchni Bor“ ist ein Kleinod.
Es gibt viele dieser Sorte in der Tjumener Umgebung, aber laut unseren Kollegen sei dieses das Beste.
Hinter „Werchni Bor“ verbirgt sich eine Naherholungsinsel mitten im Wald, ca. 20km nördlich von Tjumen. Es liegt direkt an einem See und bietet alles, was das russische, erholungsbedürftige Herz begehrt.
Der Besucher hat die Wahl zwischen dreierlei Dach über dem Kopf.
Der betuchten russischen Oberschicht wird ein teures Hotel mit Freiluftwarmwasserbecken angeboten. Die partyfreudige Jugend erwartet eine wacklige, hölzerne Jugendherberge im Pionierlagerstil.
Und für die Wochenendgäste, so wie wir sie waren, stehen noch kleine, schicke Holzhütten zum Vergnügen bereit. Natürlich geht’s dabei nicht so geordnet zu wie auf deutschen Campingplätzen, wo jeder Trampelpfad seinen eigenen Namen trägt und die Stellplätze mit dem Winkel ausgerichtet wurden.
Nein, wir sind schließlich in Russland und da stehen halt die Hüttchen grad so, wie und wo sie gebaut worden.
Meine Favoriten waren allerdings die Grillpavillons , welche für die ungestörte Geselligkeit sogar abschließbar sind.
Vor jeder dieser Partyinseln ist ein einfacher aber effektiver Grill installiert, der von jedem genutzt werden kann. Die meisten qualmen schon morgens halb 10, gleich zum ersten Frühschoppenwodka.
Der Gast bringt also nichts weiter mit als viel Schaschlik, die dazugehörigen Spieße und Holzkohle, Zwiebeln und Brot, Wodka und Pivo und ne ganze Menge Mückenspray.
Ein paar Badesachen fürs kühle Nass und die passende Abendgarderobe für die Teeniedisko.
Auch das Freizeitangebot ist enorm. Der See und das damit verbundene Planschen und Schwimmen ist die eine Sache, der Wald ist eine andere.
Gegen ein gewisses Entgeld ist fast alles möglich. Hochseilgartenklettern in Miniformat, Bogenschießen und Quadfahren. Sogar Paintball für den kampfwütigen Russki ist dabei.
Und da wir in Sibirien sind, darf die Kunsteishalle im Hochsommer auch nicht fehlen. Wir sollen doch nicht vergessen, wie der Winter schmeckt, wenn´s uns im Bikini aufs Eis packt.
Und apropos Winter, für diese lange dunkle Jahreszeit sind große Holzrutschen gebaut worden. Die sind dann im Winter vereist und man kann aus luftiger Höhe vollen Speed über den Strand auf den zugefrorenen See fetzen. Herrlich! Da will ich wieder hin!
Und was haben wir am letzten Wochenende genutzt? Ein Haus, die Banja, einen Pavillon und einen Grill (in Dauerbenutzung), den See und ein Ruderboot. Nicht mehr und nicht weniger.
Wir waren nach den 2 Tagen mehr kaputt als vorher, aber das muß auch so sein.
Und Bilder sagen mehr als tausend Worte, also höre ich hier auf. Nur soviel, kompromittierende Bilder für alle Beteiligten lasse ich weg!
Liebe Grüße aus Tjumen
Claudi & Kai
Montag, 21. Juli 2008
Zirkeltraining
![](http://lh4.ggpht.com/littleclaudi/SISnU7rNU6E/AAAAAAAACM0/VvEK6mP6SCA/s160-c/EinTagAmMeer.jpg)
Man stelle sich einen Baggersee vor.
Die ersten Russen des Tages kommen nun gegen 10 zu diesem Kleinod und schon beginnt für sie ein anscheinend gewohntes Zirkeltraining. Die Startaufgabe ist die gefühlvolle Umrundung oder auch Überhüpfung diverser, planlos platzierter Müllhaufen ihrer Vorgänger des vorangegangenen Badetages. Diese Aufgabe ist leicht zu lösen, die Haufen liegen in 5 Meter Entfernung zueinander und ihr Durchmesser beträgt ca. 50cm. Kein Problem für die Frühbader. Weiter geht es über künstlich aufgeschüttete Sandhaufen und durch Furchen vergangener Autoreifen bis hin zum Ufer des Sees. In dieser Zeit ist mittels fachmännischen Blicks eine Schaschlikgrillstelle in der vermeintlich besten Lage auszumachen. Endlich am Platz ihrer Träume angekommen, werden Matratzen, Sessel, Betten, Matten, Laken und weiteres Liegematerial ausgepackt und direkt neben das Auto gelegt. Hinzu kommen noch der halbe Inhalt des Kühlschranks und eine Stereoanlage, falls das Autoradio nicht mehr als ein Viertel des Strandes übertönt.
Die zweite Garde Russen, welche sich erst gegen Mittag aufmachen, ihr Naherholungsdomizil zu besuchen, hat schon schwierigere Aufgaben in ihrem Zirkeltraining zu bewältigen. Neben der nicht leichter werdenden Umrundung der Müllhaufen kommen nun noch offene Feuerstellen und fahrbare Untersätze aller Art als Hindernisse hinzu. Auf jeden zweiten Wagen kommt ein Schaschlikgrill, welcher mit sicherem Grillgeschick immer in die richtige Stelle gestellt wird…natürlich mitten in den Weg.
Da sich Russen aber nie mit der zweiten oder dritten Reihe zufriedengeben, besteht nun die Kunst des Hindernislaufes darin, sich an die vorderste Front aller Badegäste zu schieben. Und so drängeln und schieben sie sich mit ihren Geländewagen durch die sonnende Masse, in der Hoffnung auch nachmittags um 3 Uhr den 1. Platz am Wasser zu bekommen. Es geht über Badematten, fast schon über Füße, vorbei an Tubberdosen voller frischem Salat (so eine Prise Diesel tut der Gewürznote ganz gut), direkt vor die Nase von Familien, welche sich über einen kurzen und schmerzlosen Weg zum Wasser gefreut hatten. Und damit jeder weiß, wer gerade die Pole-Position ergattert hat, blasen deren Radios den russischen Techno besonders laut über die Wellen des Kiesgrubenmeeres.
Aber es gibt immer noch einen, der mithalten kann. Nämlich die kleine Open-Air Bühne auf der anderen Seeseite, welche ab Mittags um 12 ihr Bestes tut, im ganzen Erholungsgebiet Aufmerksamkeit zu finden. Hinzu kommen noch Wasserskiaktivitäten und diverse Hunde, denen irgendwann alles zu viel wird.
So sitzt man da, als Zaungast, und beobachtet und denkt.
Sieht Hühnerbrüstchen, welche sich neben Bierflaschen und Wassermelonenresten grillen und dicke Goldketten, die auf der Sandbank im See Pose stehen.
Und bei der Rückfahrt denkt Frau sich, daß die verrostete Rutsche in den See nicht gut für eine rosig gepflegte Haut wäre und vergißt ganz schnell das Wellness-Center in der russischen Idylle.
(und von den kleinen fliegenden Ungeheuern erzähle ich lieber nichts..wir wollen ja noch Besuch bekommen *grins*)
Samstag, 12. Juli 2008
Subotnik im Hochsommer
Ich nehme mir grad eine kleine Pause und schicke hitzige, schwitzige und klebrige Grüße ins (laut Online-Wetterbericht) kühle Deutscheland.
Seit dem großen Guß ist es nur noch heiß und schwül.
Es gibt ja Menschen, zu denen ich mich auch zählen darf, die relativ wenig schwitzen.
Und wenn, dann auch nur recht gemäßigt.
Andere wiederum, sehen morgens um 9 Uhr bereits aus als hätten sie geduscht und sich nicht abgetrocknet. Schlimmer noch, als trugen sie eine Dusche im Haaransatz und der Wasserhahn trietschelt permanent vor sich hin.
Unser Subotnik im Büro zieht sich auch dementsprechend hin. Die Hitze macht das Hirn matschig und meine Tagescreme wurde bereits gegen 10 Uhr aus den Poren geprügelt.
Ich freue mich schon auf die Dusche und ich wünsche mir diesmal, daß das Wasser nicht warm ist!
So, ich werkel weiter. Kai lümmelt ja grad wieder in Kiel rum und kühlt sich ab.
Mal sehen wie lange der Sommer hier noch anhält.
Liebe Grüße aus Hochsommer-Tjumen
Claudi :o)
Donnerstag, 3. Juli 2008
Land unter in Tyumen
Hallo!
Wir sind wieder in Russland.
Nach unzähligen Bismarckfischsemmeln, Bratwürstchen, Erdbeerbowlegläsern und Bierchen sind wir wieder auf dem Boden der Tatsachen zurück gekommen. Es war wunderbar in Kiel, sonnig, salzig, laut. Alles was wir brauchten!
Hier ist dagegen Land unter. Seit heute nacht regnet es unaufhörlich. Es gießt, es schüttet, es nieselt, es pieselt. Wie auch immer, es kommt immer mehr Wasser vom Himmel. Tjumen ist mal wieder eine einzige riesen Pfütze.
Auf den Straßen bekommen die Autofahrer zur Zeit eine Unterbodenwäsche gratis, bis zu den Scheiben hoch. Fußgänger leben gefährlich auf feuchtem Fuß und heute nachmittag um 14 Uhr wurde im Büro der Strom abgestellt. Man will wohl so der Röstung einiger Mitarbeiter vorgreifen. Unsere WC´s standen schon lange unter Wasser, kleine Wasserfälle suchten sich ihren Weg durch Fensterritzen und Deckenverkleidungen und plötzlich gabs nen lauten "Faatsch". Eine Deckenplatte war es leid immer mehr Feuchtigkeit für den blassen Teint aufzunehmen und schob mühelos ihre aufgeweichte Masse aus der Halterung. Jetzt fristet sie ihr schwammiges Dasein aufm Müll.
Und zur Veranschaulichung der sibirischen Flut gibts hier ein paar Augenzeugenfotos von der Baustelle!
Kieler Woche Fotos werden privat verteilt ;-)
![](http://lh3.ggpht.com/littleclaudi/SGz34CkjMyE/AAAAAAAACKY/o8RwptXC46M/s160-c/LandUnterInSibirien.jpg)
Liebe Grüße aus der Nasszelle Tjumen
Claudi & Kai
Montag, 23. Juni 2008
Bauarbeiter im Grünen
![](http://lh6.ggpht.com/littleclaudi/SF-l3gk9BhE/AAAAAAAACFo/O2QBTRjJqkI/s160-c/DasGrNeSibirien.jpg)
Freitag, 13. Juni 2008
Fotos
Donnerstag, 12. Juni 2008
Sibirien macht seinem Ruf alle Ehre...
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![](http://lh6.ggpht.com/littleclaudi/SFEt2ptf1jE/AAAAAAAAB4g/VNiKfFsP6-Q/s160-c/TjumenerAnsichtenIII.jpg)
Donnerstag, 5. Juni 2008
Technische Daten der Baustelle
Endlich habe ich heute mal ein paar eindeutige und aussagekräftige Daten zu unserer Baustelle erhalten. Bissl gekürzt, Namen rausgestrichen, stehen sie nun zu eurer Verfügung:
Gesamtfläche des Grundstückes: 384563 m2 (38,46 hа)
Bebauungskoeffizient: 0,33
Gesamtbaufläche: 126 540 m2
Bauvolumen: 1 850 990 m3
Tiefbau: 46 275 m3
max. Abmessungen der Produktionshalle: 546 х 180 m;
mаx. Höhe bis UK Dach: 33,5 m
Jahresleistung Herstellung des Walzprofils: 550.000 t
Gesamtmenge Belegschaft: 1 234 Russen
Die technischen Anlagen ermöglichen eine hochwertige Produktion bei niedrigen Selbstkosten nach Weltstandard. Der technologische Prozess beinhaltet die Schrottverarbeitung und Herstellung von Walzprofilen und Walzdraht aus kohlenstoffarmem, hochwertigem und legiertem Stahl:
- Rundprofil aus hochwertigen Stahlsorten , DN 10-42 mm;
- sechseckiges Profil aus hochwertigen Stahlsorten, Nenndurchmesser 10-42mm;
- vorgespannte Bewehrungsstäbe, DN 10-40mm;
- Rundprofil als Baustahl, DN 10-40 mm;
- Winkelprofile mit den Abmessungen von 25х3 bis 60х7 mm;
- U-Profile Nr. – 5; 6,5; 8.
- Blechstahl mit den Abmessungen von 30х4 bis 100х20mm;
- rechteckige Profile mit Seitenabmessungen von 14 bis 40m;
- T-Profile Nr. - von 25 bis 50
Die Werksanlage besteht aus folgenden Bauteilen:
01. Elektroschmelzbereich.
02. Walzstraße.
03. Beschickungsbereich.
04. Gasreinigungsanlage mit Entlüftung.
05. Wasseraufbereitungsgebäude.
06. Kantine mit Sanitätsstelle.
07. Schlammpumpenstationen.
08. Kompressorstation.
09. Sauerstoffstation.
10. Wasserver- und Entsorgungsleitungen auf dem Werksgelände .
11. Lagerflächen.
12. Pforte (Wache)
13. Dampferzeugungsanlage.
14. Sozial-Verwaltungsgebäude.
15. Kalk- und Dolomitbereich.
16. Bereich für die sekundäre Schlackenverarbeitung.
17. Feuerwehrdepot.
18. Lager für Ferrolegierung und Schüttmaterial.
19. Tankstelle.
20. Reifenwaschanlage mit Kläranlage .
21. Werkstatt.
22. Schrottsortierbereich.
23. Einfahrtsbereich von Bahngleisen und Straßen mit Wiegeanlagen und Strahlungskontrolle.
24. Hauptlabor.
25. Brunnen Pumpenstation.
26. Heizzentrale.
27. Straßen, Bahngleis und Gehwege.
28. Außenanlagen.
29. Parkplatz für LKW’s.
30. Wasserturm.
31. Kläranlagen von Regenwasser.
32. Abwasserpumpenstationen.
33. Bühnen.
34. Haustechnik.
35. Kabeltrassen.
36. Gasleitungen auf dem Werksgelände.
37. MSR.
38. Ruheräume
39. Plätze für die Abfallcontainer
liebe Grüße
Claudi
Dienstag, 3. Juni 2008
Neue Fotos von der Baustelle
![](http://lh5.ggpht.com/littleclaudi/SEVVr_eRJbE/AAAAAAAAB0s/RKmG6-7VqOw/s160-c/BaustelleImJuni.jpg)
Montag, 26. Mai 2008
Und Lenin sagte leise Servus!
![](http://lh6.ggpht.com/littleclaudi/SDrOdNpUI3E/AAAAAAAABuM/ucae58-H9Xg/s160-c/GoodPeopleInMoscow.jpg)
Sonntag, 18. Mai 2008
DER Countdown...
Ein Dorfverein wird Erstligist...das klingt aufregend!
Wir würden heute gern die Sportschau sehen, um die Party in Hoffenheim miterleben zu können.
Aber dafür werden wir uns gleich das Spitzenspiel der Eishockey-WM antun. Live, in Farbe und mit russischem Kommentar. Mal gucken ob wir was verstehen :-) Ein "Uraaaa" sollte schon drin sein. Und klar...wir sind für die Russen, ist doch Ehrensache.
Tja..was gibt es noch zu berichten? Diesmal nicht viel.
Die Baustelle läuft auf Touren, Fundamente werden fleißig betoniert und der Stahlbau kommt in die Hufe. Es wird also langsam hektisch und wir vernahmen bereits erste Schreiattacken unserer Kollegen auf den Gängen. Tja, wo betoniert wird, fallen auch Klumpen..oder so ;-)
Für uns läuft DER Countdown, nämlich der "Detroit Rock City Shandi I was made for lovin you Psycho Circus Dr. Love" Countdown. Und das inklusive Roter Platz, Lenin (hoffentlich) und Zuckerbäckerhäuser. Oh ja...ich sehe die Brusthaartoupets und bluttropfenden Zungen schon vor mir...and I say welcome to the show!" Das wird ein Spaß!
Das wars kurz und knapp aus Sibirien, wo die Sonne scheint und alles richtig schön grün wird.
Die Bäume blühen (jaja...die Apfelblüten) und die Mädels überbieten sich in der Kürze ihrer Röcke. Nur die Männer bleiben ihrer Kluft treu. ADIDAS...Winters wie Sommers *gähn*
Wir wünschen Euch einen schönen Sonntag Abend, eine angenehme Arbeitswoche, der Familie Lindner/Swoboda ganz viel Spaß in Thüringen (wir singen für Kay mit!) und beim nächsten Mal gibts wieder Fotos satt!
Liebe Grüße
Claudi & Kai
Sonntag, 11. Mai 2008
ДЕНЬ ПОБЕДЫ В ТЮМЕНИ
![](http://lh5.ggpht.com/littleclaudi/SCWdNOp49JE/AAAAAAAABm8/Q_PILjzFiGs/s160-c/romcXK.jpg)
Die Russen feierten zum 63. Mal den Sieg der Roten Armee über Hitler Deutschland.
Alles wurde seit Tagen geschmückt, geputzt und der Müll verbannt.
Überall hingen große Transparente "Für unseren Sieg" "Feiertag" "Für unser geliebtes Russland" usw usf...
Die Brücken wurden mit russischen Fahnen beflaggt und der große Lenin vorm Rathaus durfte zusehen, wie direkt vor seiner Nase eine Tribüne - die Plastiksitze natürlich in den russischen Farben gehalten - aufgebaut wurde.
Und um das ganze Spektakel nicht zu verpassen, machten wir uns morgens um 9 Uhr auf, um den Russen beim Feiern zuzugucken.
Und ich muß sagen, es war wirklich schön. Bereits im Bus konnte man die entspannte Stimmung merken. Kind und Kegel waren unterwegs und strömten in Scharen Richtung Wladimir Iljitsch´Standplatz.
Die Respublika und die Lenina, zwei parallel verlaufende große Straßen im Zentrum der Stadt waren extra gesperrt worden.
Aus vereinzelten Lautsprechern plärrte Russenpop und die Apfelblüten-Katjuscha um die Wette und Luftballonverkäufer machten das Geschäft des Jahres.
Alles in allem eher ein Volksfest als ein ernstzunehmendes Gedenken an die Vergangenheit.
Und auch anders als in Moskau marschierten die hiesigen Militäreinheiten nur im leicht geordneten Stechschritt über die Straße. Großes Gejohle und Gejubel ernteten die weiblichen Einheiten der Miliz, die versuchten straffer an den Massen vorbei zu gehen...soweit die Röcke es eben erlaubten (siehe Bild).
Nach den Militäreinheiten folgte dann die Theatergruppe. Nachgestellte Szenen des Krieges mit stark geschminkten Krankenschwestern (die hatten anscheinend damals schon Lipp-Gloss) und Pappfliegern rollten die Respublika hoch. Auch wieder sehr zur Erheiterung des Publikums.
Stalin hatte auch kurz seinen Auftritt als die Kommunistische Partei Russlands sich präsentieren durfte, sofort gefolgt von der Partei Putins (wir wollen ja niemanden aus dem Auge lassen, nicht?) ;-)
Das ganze Spektakel dauerte ca. 2 Stunden. Es durfen noch die Universitäten marschieren, die Banken, Öl- und Gaskonzerne und andere namenhafte Firmen.
Wir gingen dann wieder, waren zum Grillen in der Wildniss verabredet und fuhren erstmal heim. Und was nach der Parade kam, erinnerte mich nur noch an den Sommer 2006, als Deutschland Argentinien und Schweden aus der WM gekickt hatte.
Autokorsos mit überdimensionalen russischen Flaggen verstopften die Hauptstraßen. Hupend und johlend fuhren die Kids durch die Stadt, je größer die Fahne desto besser.
Und so ging dieser Tag des Gedenkens als großes Volksfest zu Ende und das abschließende Feuerwerk haben wir verschlafen :-)
Ach ja...Veteranen gabs auch. Sie hatten ihren großen Auftritt zu Beginn der Parade und durften danach noch an der ewigen Flamme Blumen für ihre gefallenen Kameraden nieder legen. Ein großes Geschenk gabs auch noch, der neue Präsident hat den Alten kostenloses Wohnen bis 2010 versprochen.
Warum nicht auf Lebenszeit?
Wo ist da noch der Unterschied?...
Liebe Grüße aus Tjumen
Claudi & Kai :-)
Sonntag, 4. Mai 2008
Das Wort zum langen Wochenende
Wie habt ihr denn das lange Wochenende verlebt?
Soweit ich das beurteilen kann, sind einige von euch durchs Eiermalerland gezogen (für die Nicht-Sachsen: das ist irgendwo hinter Dresden, Richtung Görlitz) und andere haben in Hamburg am 01. Mai unseren Staat gegen sämtliche Randalierer der Republik verteidigt.
Wir wiederum haben gearbeitet. Okay, ich machs mal weniger dramatisch...ich war am
02. Mai nen halben Tag im Büro und Kai am 02. und 03. jeweils einen Halben. Also übernommen haben wir uns auch nicht. Dafür sitzen wir heute unsere gewohnten 10 Stunden drin, als offizieller, vom Staat vorgegebener Ersatz für den Freitag.
Und zwischendrin hat uns die Erkenntnis gepackt und zwar gleich zwei Mal!
Einmal stellten wir fest, daß nicht nur deutsche Grillteller lecker sind, sondern auch die Sibirischen fantastisch schmecken (russischer Schaschlik ist der Hit!).
Und zum Zweiten stellten wir fest, daß ausgewiesene Naherholungsgebiete inoffizielle Müllhalden sind. Und zwar flächendeckend. Es hat uns wirklich richtig deprimiert, daß ein riesen See mit riesen Kiefernwald einfach zugemüllt wird. Mit allem...Bauschutt, Plasteflaschen, Hausmüll...einfach alles. Das ist sehr traurig aber leider wahr und nicht übertrieben.
Achja...und hier noch 3. Dinge zur Info:
1. Alkohol:
Am 01. Mai und 09. Mai wird in Tjumen (vielleicht auch in ganz Russland) kein Wodka oder ähnliches ausgeschenkt und verkauft. Sonst gäbe es wahrscheinlich Tote ;-)
2. Preisvergleich
1 kleiner!! Strauß Blumen, bestehend aus 1!! Rose, 3!!! Fresien und bissl!!!! Grünzeug kostet hier sagenhafte 15 Euro. Jetzt weiß ich, warum sich Kai schon fast weigert, mir mal nen Blümchen zu schenken. Das ist ja krank!
3. Events
José Carreras kommt nach Tjumen. Am 23.Juni. In die Philharmonie. Und wie es aussieht gehen wir hin *breitgrins* Die Baustelle lädt ein, ist das nicht toll?? Wir freuen uns riesig! Und am nächsten Tag fliegen wir nach Kiel...was für eine Woche! :-)
Wir wünschen euch einen schönen Sonntag!
Liebe Grüße aus Tjumen
Claudi & Kai
Freitag, 25. April 2008
Preisvergleich - zum mitmachen
So "Mega" ist der eigentlich gar nicht, aber man bekommt alles was man braucht.
Und da fiel mir doch wieder ein, daß meine Eltern mal nach russischen Lebensmittelpreisen gefragt haben.
Also hab ich den Kassenbon diesmal nicht zerpflückt und weggeworfen, sondern sitz jetzt davor und werde mal ein paar Preise in den Raum werfen.
Ich muß aber dazu sagen, daß ich mir sehr schlecht Preise merken kann und hiermit auf eure Hilfe angewiesen bin.
Also, ich schreibe die Rubel auf und ihr werft zum Vergleich die deutschen Preise zurück...meinetwegen auch mit jeweiligem Discounter. :-))
Achja...der Euro kostet momentan ca. 37 Rubel.
0,5 kg Maasdamer Käse = 142 Rubel / 3,83 Euro
1x4 Actimel = 67 Rubel / 1,80 Euro
1x4 Joghurt Fruttis leicht (Campina) = 27 Rubel / 0,73 Euro
1l Milch 1.5% Fett = 28 Rubel / 0,75 Euro
1 Flasche Lipton Icetea Lemon 0,6l = 36 Rubel / 0,97 Euro
1 Mango = 68 Rubel / 1,84 Euro
1x2 Küchenrolle = 39 Rubel / 1.05 Euro
achja..und eine kleine Plastetüte kostet 0,35 Euro.
Brot oder ähnliches haben wir zwar auch gekauft, aber ich finde es auf dem Kassenzettel grad nicht wieder.
Nun seid ihr dran!
Das wars erstmal aus dem sonnigen Tjumen. Subbotnik ist auch in vollem Gange aber ich glaube, das wird nicht viel bringen ;-)
Viele Grüße aus Sibirskaja
Claudi & Kai
Montag, 21. April 2008
Ukrainische Nächte sind lang...
![](http://lh4.ggpht.com/littleclaudi/SAyh__uBpwE/AAAAAAAABdo/zQgIo2Bu8WE/s160-c/UkrainischerAbend.jpg)
Es war einmal ein Bauleiter, der seinen 50. Geburtstag in seinem Lieblingsrestaurant in Tyumen feiern wollte.
Also lud er eine Handvoll Kollegen ein und der Abend nahm seinen Lauf…
Anhand der Fotos könnt ihr ja sehen, wie der Laden aussieht. Er ist klein, im Kellergeschoss eines unscheinbaren Hauses und urgemütlich. Liebevoll gestaltet und natürlich in den Farben der Ukraine gehalten. Als wir die Räumlichkeiten betraten, krähte uns erstmal einer der 2 Hähne an, die auf dem Boden im Käfig saßen.
Und der alte Papps an der Garderobe schwallte uns auch gleich zu, er hätte vor 45 Jahren Deutsch gelernt „vielen Dank“ und findet das ja so toll „Guten Tag“ *blablabla*
Kaum am Tisch angekommen, wurde natürlich erstmal Bierchen bestellt. Und was für eins??
Na selbstredend….RADEBERGER *harhar* Man wird hier immer wieder überrascht.
Zur Vorspeise gab’s dann lecker Weisskrautsalat, ukrainischem Speck und Brot. Danach waren wir erst mal satt.
Zum Glück stand auf der Menükarte über den Essen die Zubereitungszeit…bis der Hauptgang kam verging nochmal fast ne Stunde und die Vorspeise hatte sich bereits wieder verdünnisiert.
Für die richtige Unterhaltung sorgte eine 1-Mann & 1-Frau Combo mit traditionellen ukrainischen Volksweisen. Herrlich! Sie mit glockenhellem Stimmchen und er mit Zuhälterbrille. Der Papps stand daneben, trällerte mit und irgendwann zuckte sein Tanzbein.
Andere Gäste waren (nach der 3. Flasche Wodka…ich habs beobachtet!) auch schon am Rumhüpfen und sie legten dann gemeinsam eine heiße Sohle auf den Dielenfußboden. Es fehlte nur noch der Kasatschok! Die feinen Damen pfiffen wie Rotzjungs durch die Finger und die Männer versuchten noch irgendwie mitzuhalten.
Achja…zu Essen gabs ja dann auch wieder was. Bei mir wars Schweinderl Ukrainischer Art (nen riesen Schweinebeafsteak) mit sehr guten Bratkartoffeln und noch leckererem Rotkohlsalat, ertränkt in Knoblauchöl. Kai hatte „Madam Koko“, eine ziemlich flache aber große Hühnerbrust in Käsekruste, auch mit Bratkartoffeln.
Der Abend ging dahin…den sichtbaren und auch fotografisch dokumentierten Verfall einiger Kollegen werde ich hier nicht veröffentlichen. :o)
Aber es war wie es sein sollte, zum Schluß durfte der Hahn, der den ganzen Abend rumgekräht hatte, nochmal Model stehen und ein gewisser Herr spielte mit der Einrichtung.
Wir wünschen viel Spaß beim Betrachten der Bilder, und wer meint, ich würde in der Bluse fett aussehen, möge bitte seine Kommentare zurück halten. Ich habs auch ohne gemerkt… ;-)
Liebe Grüße aus Tjumen
Claudi & Kai
Sonntag, 20. April 2008
Tjumener Ansichten II
Hier kommt das neue Wort zum Sonntag.
Viel zu erzählen gibts diesmal nicht, aber das macht auch nix.
Braucht ihr wenigstens nicht so viel lesen ;-)
Ein paar Fotos gibts trotzdem wieder, einfach so wild zusammengewürfelt.
![](http://lh4.ggpht.com/littleclaudi/SArSsfuBpiE/AAAAAAAABWY/XEWCN0vWC4c/s160-c/TjumenerAnsichtenII.jpg)
Freuen dürft ihr euch auf die Story über den gestrigen Abend.
Wir waren beim Ukrainer einen Geburtstag nachfeiern...mit lebenden Hühnern, leckerem Speck und viel Folklore.
Mehr möchte ich aber nicht darüber schreiben, ohne Fotos bringt das gar nichts.
Und die bekomme ich wahrscheinlich morgen.
Viele Grüße aus Tjumen
Claudi & Kai
Sonntag, 13. April 2008
Nachtrag: Not Hot!
Nachdem wir in die Stadt zum Russen-Watching gefahren sind, änderte sich ganz fix das Wetter.
Innerhalb von nur 3 Stunden fiel das Thermometer um sagenhafte 17°C. Wir fuhren bei ca. 19°C los und kamen jetzt bei 2°C wieder zu Hause an.
Es stürmt und graupelt.
Das angekündigte Wetter hat nun doch Tyumen gefunden...
Claudi & Kai
Hot! Hot! Hot!
Wir haben schon wieder soviele Bilder, ich weiß gar nicht, welche ich nehmen soll...
Die Überschrift sagt schon viel..in Tyumen ist es warm! Ja sogar richtig dolle warm!
Für die bisher erlebten Temperaturen ist das für uns schon fast Hochsommer.
Wir haben gestern an der 20°C Marke gekratzt und der angesagte Temperatursturz bis auf -3°C am Tag und -12°C in der Nacht, hat sich wohl in den sibirischen Weiten verlaufen.
Das Wetter ist immer noch schön und mild. Auch unsere Wetterstation zeigt Regen, Blitz und Donner, aber davon ist einfach nix in Sicht.
Und man merkt auf den Straßen, daß die Tjumener dieses Wetterhoch intensiv nutzen.
Die Straßen und Parks sind voller Menschen, welche sich dem Wetter entsprechend abenteuerlich kleiden. Ich stelle fest, daß Pelzmäntel einiges prima verdeckt haben.
Die Mädels packen ihre breiten Gürtel aus (egal welcher Hintern damit bedeckt werden soll), ziehen sich die schönsten Strumpfhosen an (knallrot gehäkelt) und tippeln in Lackstiefeln durch die Stadt. Die Männer sind ähnlich modebewußt und umhüllen sich mit der neuesten Adidas-Trainingsanzugmode.
Jede Bank in der Stadt ist besetzt, Räder und Skateboards blockieren die Fußwege.
Und alle haben eine Hülse am Hals (wobei das Bierchen hier wirklich gut schmeckt)
Das schöne Wetter hatte aber auch zur Folge, daß während unseres Urlaubs kurzzeitig ein Freibad öffnete. Das war nämlich unsere Baustelle. Die Baugruben verwandelten sich kurzzeitig in Schwimmbahnen mit Slalomeffekt wegen der Pfähle.
Die Poliere versanken regelmäßig im Schlamm und einer von ihnen ging auch gleich seiner großen Leidenschaft, dem Angeln, nach.
Ich habe auch mal ein paar Fotos aus unserer Wohnung gemacht, dann könnt ihr mal vergleichen wie die Gegend mit und ohne Schnee aussieht.
![](http://lh3.ggpht.com/littleclaudi/R_-Y8KRk7xE/AAAAAAAABRg/AmV4m8qGQqU/s160-c/LangstreckenschwimmenUndFrHlingserwachen.jpg)
Ich finde es mit Schnee schöner..der verdeckt so manchen Schandfleck.
Aber gut, das Grün fängt allmählich an zu spriesen und ich habe Hoffnung, daß die Grau-Phase bald vorbei ist.
Wir gehen jetzt Russen beobachten und wünschen euch einen schönen Sonntag und endlich weniger Regen!
Claudi & Kai
Mittwoch, 9. April 2008
We are back!
Mütterchen Russland hat uns wieder in seine Arme genommen und uns
bei 1°C, Regen und Nebel, nicht gerade warm aber doch herzlich empfangen.
Der Flug war gut, die Verpflegung an Bord wieder reichlich und die Passkontrolle verlief wie "Butter aufs Brot schmieren"
Auch unser Gepäck ist mitgekommen, vollständig!
Zu Hause haben wir erstmal bissl geräumt und dann 2 Stunden geschlafen.
Man war das schön!
Es haben uns zum Glück keine bösen Überraschungen erwartet, es ist nichts ausgelaufen oder durchgeschmort. Die Wohnung wartet jetzt nur sehnsüchtig auf den kühnen Einsatz des Staubsaugers und auf eine Armee Staubtücher.
Heute abend wird noch bissl eingekauft und dann kann sich die Waschmaschine auf eine stressige Woche einstellen.
VIELEN DANK nochmal an euch alle für die schöne Zeit daheeme!
Es war toll, wie immer. Die Zeit in Riesa, die Zeit in Kiel....seufz
Aber wir haben uns auch wieder auf Russland gefreut, wurden hier sehr herzlich von den Kollegen empfangen und das gibt uns Kraft für die nächste Etappe.
So...und nun wird erstmal gearbeitet!
Liebe Grüße von Claudi & Kai
Dienstag, 18. März 2008
Schweden zieht in Russland ein
Ein Wunder ist geschehen und ein schwedisches Möbelhaus namens Ikea hat sich erbarmt und uns Möbel geschickt.
Schöne Möbel...neue Möbel...alles ist da!
Nach Wochen des Wartens und Bangens können wir unser Glück kaum fassen!
- Die Couch *herrlich*
- Das Regal *toll*
- Ein richtiger Kleiderschrank *dietürenknutsch*
- EIN BETT!!! *mir fehlen die Worte*
- Badmöbel! *ein Novum*
und diverses anderes nützliches Kleinzeug....Kai ist immer noch ganz fleißig am Basteln und Schrauben :-)
Endlich kann sich das Bügelbrett wieder zusammenklappen und seinen eigentlichen Zweck erfüllen. Und auch der Kleiderständer wird nicht mehr als Bügelhalter und T-Shirt-Ablage herhalten müssen.
Auch dürfen sich nun endlich die Alukisten in eine Ecke verkriechen und bis zum nächsten Flug schlaaafen.
Wie schon so oft erwähnt...alles wird gut!
Und somit verabschiedet sich die Geschichtenerzählerin in ihren wohlverdienten Urlaub und es wird erstmal etwas ruhig hier im Blog. Auch Kai verdrückt sich für eine Woche in Richtung Heimat.
Aber keine Bange, ab dem 09. April wirds wieder interessant und spannend! Neue Post wachsen bereits in meinem Hirnskasten, wir werden neue Ecken von Tjumen erkunden und im Mai gibts einen Hautnah-Bericht aus Moskau
*...I was made for lovin you baby...* sing
Und damit es nicht gar zu langweilig wird, hier wieder ein kleines Rätsel.
Kennt jemand das, was auf dem Bild zu sehen ist? Für uns wars neu und äußerst lustig!
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh-YA8ik5vBA1hYDrcLGNsWldlkajLqrzaBF1aDoWxrhcaCvsKzAbBCX4hDEhirM92YMBTEg2GeHuIq5KIICZlFPBtfEYXH04mfXPHq7HRQGcYWV-3dbp0JeRqLHTYkDBLwuYoUCPCEz60/s320/IMG_0041+klein.jpg)
Wir wünschen euch allen schöne Ostertage, einige werden wir ja in den nächsten zwei Wochen sehen. Wir freuen uns schon sehr auf zu Hause!
Liebe Grüße aus dem (wieder) kalten, verschneiten Tyumen!
Claudi & Kai
Donnerstag, 13. März 2008
Friedhofstourismus
![](http://lh3.google.com/littleclaudi/R9ikkgJlfYE/AAAAAAAABI0/a2m_Ty8dXdg/s160-c/Friedhof.jpg)
Am Sonntag waren wir mal wieder in der Stadt. Wir waren lecker essen bei unserem Lieblingsitaliener und anschließend wollten wir noch was einkaufen.
Also gingen wir los in Richtung „ПРЕМЬЕР“, einem der neuen schicken Einkaufszentren der Stadt (davon gibt’s ungefähr 4). Dabei standen wir vor der Wahl den normalen Weg zu nehmen oder einmal quer über den zentralen Friedhof zu gehen.
Die Neugier siegte und wir passierten den eisernen Zaun, der uns mitten in einen kleinen Park mit Trampelpfaden führte.
Zu erkennen war nicht viel bis auf zahlreiche Kreuze. Die meisten sind verrostet, die Inschriften großteils verwittert und sie stehen windschief in der Gegend rum. Durch den Schnee war auch nicht zu erkennen, ob Grababgrenzungen existieren oder ob alles eine große verwilderte Fläche ist.
Nur ein paar Grabstätten sind eingezäunt und an einigen hängen ein paar zerfledderte Plastikblumen.
Wir vermuten, dass der Friedhof gar nicht mehr in Betrieb ist. Ein Grund dafür war eine Loipe…jawohl…eine Skispur, die sich quer durch den Park und außerhalb zwischen Zaun und Mahnmal für die Opfer des 2. Weltkrieges weiter zog.
Das Mahnmal großzügig angelegt und akkurat strukturiert, so wie wir das kennen.
Große Tafeln zeigen die Namen der gefallenen Tjumener Soldaten und ein paar Panzer und Geschütze zeugen von vergangnen Tagen.
Diese werden heute von Kindern begeistert als Spielplatz genutzt während Opa daneben steht. Verkehrte Welt.
Die große „Kerze“ (siehe Foto) ist auch jede Nacht an und leuchtet uns den Weg…zum Einkaufszentrum, in dem wir dann unsere Glühbirne fanden.
Das wars kurz und knapp... bis zum nächsten Post!
Liebe Grüße
Claudi & Kai
Sonntag, 9. März 2008
Skurrilitäten...mal wieder
Wir hoffen euch geht es gut! Mir geht es wieder besser.
Ich hatte mir letzte Woche eine feine kleine Angina eingefangen und vegetierte seit Mittwoch auf unserer Couch rum.
Zum Glück haben wir aber seit Montag Internet zu Hause, sogar mit einer vernünftigen Verbindung!
Somit mußte ich mir nicht die Zeit mit russischem Fernsehen vertreiben sondern konnte immer wieder surfen und mit Einigen von euch "skypen"
Das ging richtig gut, wir sind beide sehr glücklich über unseren Anschluß zur Aussenwelt :-)
Und noch glücklicher sind wir seit gestern, nachdem wir störungsfrei Ligakonferenzradio über http://www.bundesliga.de/ hören konnten. Herrlich!
Nun brauchen wir die Bundesliga auch nicht mehr entbehren. :-)
Ihr seht, es geht wirklich aufwärts hier und wir fühlen uns wohl.
Noch was zum Thema Angina...Ich mußte natürlich zum Doc wegen Antibiotika.
Zum Glück haben wir ja (wie bereits mehrfach erwähnt) wirklich nette Dolmetscher. Besonders eine, die Anna, ist sehr hilfsbereit und geduldig. Sie hat mich zu Hause mit unserem Fahrer abgeholt und ist mit mir in eine Privatpoliklinik in der Stadt gefahren. Wie sie sagte, eine Klinik für Reiche. Zum Verständnis...das heißt hier gehobener DDR-Standard. Ich möchte nicht wissen, wie es in den staatlichen Einrichtungen aussieht...wirklich nicht. Aber die Klinik war wirklich in Ordnung. Man meldet sich bei einer Zentrale an, zahlt seine 330 Rubel Behandlungskosten (ca. 9-10 Euro) und gibt dann erstmal seine Jacke ab. Jaja...egal wo man ist, Restaurant oder Poliklinik, die Garderobe abzugeben ist Pflicht. Und die 2. Pflicht ist, sich kleine blaue Plastiktütchen über die Schuhe zu ziehen. Wegen den Tonnen von Schneematschdreckschlamm, die ganz Tjumen im Griff haben.
Da sehen dann durchgestylte russische Girls plötzlich ganz anders aus...blaue Tütchen über den goldenen Pfennigabsätzen. Sehr scharfe Bilder!
Die Behandlung ansich hat nur 5 Minuten gedauert. Halsgucken, Fieber messen und Rezept ausstellen. Aber immerhin habe ich jetzt die richtigen Pillen und Gurgelzeugs. Am Dienstag bin ich wieder fit fürs Office. Die Medikamente haben nochmal 890 Rubel gekostet.
Morgen haben wir ja wieder mal frei...wegen dem Frauentag :-) Ach ja...statt der Nelke gabs 3 Rosen, eine Schachtel Pralinen und eine Pfeffer- und Salzmühle.
So ist das hier :-) Ich fands niedlich.
Kai geht es soweit auch gut. Er hat sich zum Glück erfolgreich gegen meine Bazillen zur Wehr gesetzt und war heute auch wieder beim Fitness. Er schraubt seine Leistung im Bankdrücken wieder in Richtung Bestleistung. Momentan steht er bei 50%. Wenn wir wieder kommen kann er Klitschko umhauen...so von Halbrusse zu Ukrainer *hihi*
Desweiteren hat er sich schon fast durch das Fischsalatangebot im Supermarkt gefuttert, sowie ich mich durch das Pelmenisortiment. Die russische Küche ist nicht zu verachten, sehr lecker aber leider sehr fett. Die stehen hier tierisch auf Mayo, mit sämtlichen Geschmacksrichtungen.
So, und damit es noch was zu gucken gibt, hier ein paar nette Schnappschüsse...mitten aus dem Leben :-)
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Laßt es euch gut gehen und schreibt mal fleißig Kommentare! Wir hören zwar immer, daß viele Leute unseren Blog lesen, aber wir glauben das erst wenn ein Kommentar von euch hier drin erscheint! :-)
Und für alle die, die sich nicht trauen weil sie nicht wissen wie es geht...klickt auf "Kommentar" unter dem letzten Post, dann schreibt euren Text ins große freie Feld. Anschließend auf "Anonym" und euren Namen unter den Text. Und zu guter Letzt SENDEN :-)
Gaaanz einfach!
Hiermit gehen jeweils ein Fleißbienchen an "Vamuli" und Sascha! Ihr seid unsere größten Fans!
liebe grüße und da saftra!
claudi & kai
Montag, 3. März 2008
Erdlöcher und Russlands Wahl
![](http://lh3.google.com/littleclaudi/R8twi6g11GE/AAAAAAAABD4/7XbjiVSuDEw/s160-c/ErdlCherUndRusslandsWahl.jpg)
Viel passiert ist eigentlich nicht…zumindest nicht bei uns.
Aber hier in Russland, es ist nämlich Wahl gewesen. Wie es ausgegangen ist wissen wir jetzt noch nicht, da ich diesen Post vorschreibe um die kostbare Arbeitszeit nicht für meine privaten Belange zu mißbrauchen. ;-) (Nachtrag: jetzt wissen wir es. Der übliche Verdächtige hat das Rennen gemacht)
Es war heute spürbar ruhiger auf den Straßen, zumindest am Stadtrand. Irgendwie lag eine Spannung über der Stadt. Man sah ganze Familien in die Wahllokale ziehen und andere kamen mit bunten Plastiktüten aus eben diesen wieder heraus. Jaja, in Russland bekommt man noch kleine Geschenke als Dankeschön für die Erfüllung der Bürgerpflicht. Dabei handelt es sich meist um Spielzeug für die zukünftigen Wähler oder anderen Kleinkram. Aber immerhin, die Russen haben einen richtigen Anreiz, wählen zu gehen.
In der City sah es dann auch so aus, daß vor den Wahllokalen große Lautsprecher Musik auf die Straße plärrten. Selbst die Straßendisko auf der Respublika war heute lauter als sonst. Im Einkaufszentrum wurde man mit Folklore verzaubert und auf den Straßen patrouillierten ganz schön viele Polizisten.
Man tut hier halt alles für eine friedliche und glückliche Wahl. ;-)
Und währenddessen haben wir von unserem luftigen 9. Stock aus eine nette Szene beobachtet (siehe Bilderdoku).
In den hiesigen Häusern gibt es keine Kellerräume. Also nutzt man entweder den zugebauten Balkon als Abstellkammer (so sehen die meisten Balkone dann auch aus) oder man hat ein Erdloch. Jawohl, ein Erdloch, sogar mit Abluft. Mich erinnern diese kleinen Inseln für Gemüseüberwinterung immer an den „Keller“ bei Oma Liesbeth und Opa Willi in der Gartenlaube. So ähnlich ist das hier auch.
Auf den Bildern seht ihr nun diese Keller und den Verlauf einer Buddel- und Öffnungsaktion.
So, nun wünschen wir schon mal eine schöne Woche und wir freuen uns schon auf das nächste Wochenende. Dann wird in Russland der Internationale Frauentag gefeiert und das WE wird prima lang. Bin ja schon richtig neugierig auf diesen Tag…vielleicht gibt’s ne Nelke vom Kollegen :-)
Poka!
Claudi & Kai
Montag, 25. Februar 2008
Bilderrätsel
Wer als Erster errät, was auf dieser, vom Design her uns wohl bekannten, Packung steht, verdient sich eine nette kleine Buttel Wodka.
Und bitte...Ex-DDR Kinder halten sich noch etwas zurück! Wir wollen doch den anderen, nicht russisch geschulten auch eine Chance geben :o)
Die Brücke der Verliebten
Es gab lange nichts mehr von uns und erst recht keine Katastrophenmeldungen.
Dies wird auch keine sein, es ist momentan angenehm ruhig bei uns.
Nur das Wetter spielt etwas verrückt.
Wir erleben Temperaturstürze von -5°C auf -25°C in einer Nacht und zwei Tage später sind wir wieder bei -3°C. Es ist entzückend.
Am Wochenende war es zum Beispiel sehr windig, fast schon stürmisch. Es schneite zeitweise wie verrückt aber die Temperaturen ließen dem Schnee nur eine geringe Überlebenschance. Es taute gestern sehr schnell bei knapp 4°C über Null. Das waren unsere ersten Plus-Grade seit wir hier sind. Wir haben richtig geschwitzt auf dem Weg ins Fitnessstudio. (ja, wir machen jetzt fleißig Fitness und es macht mir (Claudi) sogar richtig Spaß!)
Auf den Straßen bildeten sich innerhalb kürzester Zeit richtige kleine Seenlandschaften. Die suchten vergeblich in diversen Gullis ihren Ablauf und fanden nichts...
Dementsprechend sahen dann die Straßen aus.
Man braucht sich hier definitiv keine Gedanken über saubere Schuhe und Hosen machen...es bringt nix. Man sieht immer aus wie ein kleines Schweinderl.
Aber über Nacht ist jetzt alles wieder zu einer schönen unebenen Eisschicht erstarrt.
Auf zum fröhlichen balancieren!
Am Samstag sind wir also bei Sturm und Schnee zur Brücke der Verliebten gefahren. Natürlich mit dem Bus. Das kostet hier nur 9 Rubel (30 Cent) und du kannst fahren solange du willst...bis zum Aussteigen.
Diese Brücke ist eine Fußgängerbrücke über der Tura, dem Hausfluß der Stadt, und an dieser hängen ganz viele Schlösser. Zum großen Teil schon sehr verrostet.
Aber jedes Schloß gehört zu einer Beziehung oder einer Ehe und viele haben eingravierte Namen. Die Idee finde ich sehr niedlich, wenn der Rost nicht wäre. Ich glaube, die meisten Schlösser halten nicht länger als 5 Jahre, dann zerfallen sie in ihre Einzelteile.
Nachdem wir uns das angesehen hatten wollten wir wieder in Richtung Innenstadt zurück und stiegen in einen Bus. Tja...der Bus fuhr aber erstmal seine Tour zu Ende und wir saßen ca. 20 min später am Stadtrand von Tjumen alleine im Bus an der Endstation.
Irgendwie hatte ich schon bissl Schiß..es war wirklich die letzte Pampa da draußen.
Aber der Busfahrer war ganz nett, redete auf uns ein ohne aggresiven Untertan und wir dachten uns "Okay...bleiben wir halt solange sitzen, bis er wieder los fährt"
Das tat er dann auch so nach 10 Minuten und wir mußten auch nicht nochmal neu bezahlen. :-)
Jetzt wissen wir wo die neue Reihenhaussiedlung von Tjumen entsteht, wo ein Skilanglaufzentrum ist und wo wir hätten einsteigen sollen. *hihi*
Aber auch das muß mal mitgemacht werden.
Hier kommen noch ein paar Bildchen zum Ausflug und auch ein paar von unseren Haus.
Viel Spaß!
![](http://lh5.google.com/littleclaudi/R8JgRNXT9_E/AAAAAAAAA_w/lecsIpor7qs/s160-c/NeueTjumenerAnsichten.jpg)
Liebe Grüße aus dem ruhigen Russland, da heute hier ein Feiertag nachgeholt wird.
Claudi & Kai
Donnerstag, 21. Februar 2008
Снег идёт
Wollt ihr auch?? *ganzfiesgrins*
Hier ist wieder alles schön weiß bei ca. -13°C.
Und der Wind hat prima Schneeverwehungen gezaubert.
Aber der Schnee ist weiß...nicht so wie im letzten Jahr, siehe untenstehender Artikel von n-tv:
Freitag, 2. Februar 2007
Russland sieht keine Gefahr
Gelber Schnee in Sibirien
Nachdem in Sibirien gelber Schnee vom Himmel gerieselt ist, haben die Behörden die aufgeschreckte Bevölkerung beruhigt. Die Behörde für Katastrophenschutz teilte am Freitag mit, man habe die gelben Flocken in einem mobilen Chemielabor analysiert. Die in dieser Woche niedergegangenen mysteriösen Schneefälle in der Region Omsk stellten keine Gefahr für den Menschen dar. Die Behörde bestätigte allerdings, dass der Schnee ölige Flecken aufweise und einen "ganz eigentümlichen Geruch" verströme.
Unklar blieb, wer Frau Holle ins Handwerk gepfuscht hat. In Omsk sind zahlreiche Öl- und Gas-Raffinerien angesiedelt. In den Medien war daher darüber spekuliert worden, dass der gelbe Schnee von einem Industrieunglück herrühren könnte. In anderen Berichten hieß es, ein Staub-Sturm im benachbarten Kasachstan könne die Verunreinigung verursacht haben.
Dienstag, 12. Februar 2008
Wohnungsimpressionen.
![](http://lh5.google.com/littleclaudi/R7FGkdXT9rE/AAAAAAAAA7Y/cgK2xqHr_p8/s160-c/Wohnungsansichten.jpg)
Hier erhaltet ihr mal ein paar Einsichten in unsere Wohnung.
Noch ein Nachtrag zur Waschmaschine.
Als wir am Samstag von Arbeit kamen, stand in unserem Flur eine Waschmaschine, nagelneu.
Juhuuuu...dachten wir, endlich waschen!
Am Sonntag kam der Mann, welcher die Maschine anschloss. Das heißt, erstmal Strom in die Kammer legen und die Schläuche an die passenden Rohre schrauben.
Das dauerte...und dauerte.
Am Montag Morgen um halb 7, unser Wecker hatte gerade das 1. Mal erbarmungslos gepiepst, hörten wir heftige Schläge an einer Tür.
Nach einer kurzen Zeit, hörten wir wieder heftige Schläge an einer Tür. Wir fingen an zu überlegen...könnte das etwa unsere Tür sein???
Nach dem dritten Mal "schlagen" stand Kai auf und öffnete dem unbekannten Randalierer.
Es standen zwei Russen vor uns, welche wild auf uns einredeten. Irgendwann verstand ich mal das Wort "Woda" = Wasser. Ich ging instinktiv in unsere Küche und stand in einer Pfütze.
Juhuuuu...dachte ich wieder, aber diesmal bitterböse.
Da hatte doch unser gewiefter Installateur die Anschlüsse nicht festgezogen.
Am Nachmittag stellte sich dann heraus, daß das Wasser bereits vom 9. Stock in den 3. Stock gelaufen war.
Ist das nicht ein toller Einstieg? Auf fröhliche Nachbarschaft!
Ja gut, die Waschmaschine läuft nun immer noch nicht.
Es muß noch von einem anderen offiziellen Installateur die Garantie abgenommen werden und dann endlich dürfen wir waschen. (nach 4!! Wochen)
Es ist nämlich so, daß die Garantie nicht beim Kauf des Gerätes in Kraft tritt sondern erst nach Inbetriebnahme durch eine höhere Gewalt.
jaja...ich schüttel nur noch den Kopf.
Russland ist ein wunderbares Land...man kann sich nur wundern. *hihi*
Nur gut, daß wir unser "Leid" teilen können.
Liebe Grüße aus Tyumen!
Claudi & Kai
Montag, 11. Februar 2008
Der 1. Pfahl und Plannummern
![](http://lh5.google.com/littleclaudi/R6_8Z9XT9iE/AAAAAAAAA3A/rkWIFkI2W40/s160-c/Der1Pfahl.jpg)
Am 09.Februar 2008 wurde auf dem Baufeld der Baustelle „Stahlwerk Tjumen“ der 1. Pfahl in den sibirischen Frostboden gerammt.
Der Pfahl ist der 1. von ca. 10.000 Pfählen, welche eine sichere Gründung für die Fundamente bieten sollen. Sie sind alle 12m lang, haben einen Rechteckquerschnitt von 35x35cm und jeder wiegt ca. 3.5 Tonnen.
Gesetztes Ziel ist das Rammen von 30 Pfählen am Tag/Maschine. Um das zu erreichen, sollten die Dieselrammen etwas jüngeren Alters sein als die, die am Sonnabend mit diversen Rohrkrepierern ca. 10 Minuten alleine für das Rammen gebraucht hat. Ich glaube, die Maschine wurde noch von Stalin gesegnet. ;-))
Während Kai sich mit den Pfählen und Fundamenten für die Walzstraße beschäftigt, kämpfe ich gegen die Wirren der russischen Plannummerierung. Obwohl „gegen“ wäre das falsche Wort, meine Kollegen und ich versuchen uns so gut es geht anzupassen.
Fast schon täglich kommen neue Pläne ins Büro, immer 2 Sätze im Original, und wir müssen diese als erstes auf Vollständigkeit prüfen, Eingangstempel drauf und abzeichnen. Danach kommt 1 Satz Pläne gleich zu unserem Repro-Dienst in der Stadt zum Scannen und Kopieren.
Den anderen Stapel Pläne erfassen wir in der Zeit und versehen ihn mit einer ziemlich langen Nummer. Derzeit haben wir mit Leerstellen (zur Übersichtlichkeit) 33 Buchstaben- und Nummernstellen, welche allesamt einen Sinn haben. Das sieht dann so aus:
AG00-23-00-0000-KM..-01-001-00-00
Die ersten 4 Stellen erklären die Herkunft des Plans (AG=Auftraggeber, NU01=Nachunternehmer 01 aus Omsk ), die nächsten 4 Ziffern beschreiben das Teilobjekt plus zusätzlicher möglicher Unterteilung. In dem Fall bedeutet die 23 die Stolovaja=Kantine. Es gibt momentan 35 Teilobjekte, Tendenz steigend da der Planer offensichtlich kein System hat und nicht wirklich weiß, was da noch alles kommen kann.
Die 0000 bezeichnen bei großflächigen Objekten (z.B. Walzstrasse) noch einmal Unterteilungen. Diese Objekte bestehen dann für den Bauleiter noch einmal aus mehreren separaten Flächen, um die Position von Kränen leichter bestimmen zu können.
KM..01 sind die Gewerke wie Stahlbau, Holzbau, Elektro usw. Jedes Gewerk hat eine eigene Abkürzung. Auch da sind wir schon bei über 40 Stück.
Anschließend folgend noch die laufende Plannummer (001), zusätzliche Planunterteilungen (00) und der Index bei einer Änderung im Plan.
Diese Nummerierung haben wir versucht an die des Planers anzupassen. Leider werden uns fast täglich unsere Grenzen aufgezeigt, da der Planer vogelwild nummeriert. Er schiebt zum Beispiel Standarddetailpläne rein, welche von 1959 sind und überhaupt keine projektbezogene Nummerierung haben. Oder Gewerkkürzel mutieren von KM-01 zu KM-01/KP-I02 ....usw.
Aber um das Nummernsystem halbwegs im Rahmen zu halten werden wir uns jetzt auf unsere Nummerierung einschießen und diese Sonderfälle nur noch in einer Spalte „zusätzliche Bemerkungen“ erfassen. Sonst enden wir mal bei einem hundertstelligen System.
Momentan lagern wir alle Pläne noch in unserem Büro, aber das platzt bald aus allen Nähten.
Ich hoffe, wir bekommen bald mehr Räume vom Bauherrn und können die Pläne dann auslagern.
Genaue technische Daten über das Baufeld und den gesamten Ablauf versucht Kai diese Woche zu sammeln und sobald er alles Wichtige beisammen hat, gibt’s den nächsten Post!
Prost!
Freitag, 8. Februar 2008
Die Geschichte einer Wohnung Part I
Es war einmal eine Wohnung, welche neu renoviert und recht schön war.
Bis auf die Einrichtung...das habe ich aber schon mal erwähnt.
Nun war es vor einer Woche noch so, daß ich hoffte innerhalb kürzester Zeit eine Bestellung für Ikea-Möbel und für Kühlschrank und Waschmaschine aufgeben zu können.
Aber es kommt ja meistens anders als man denkt...so auch in unserem Fall.
Bei den Russen bedeutet ein Mietvertrag über eine „möblierte“ Wohnung nicht, daß man eine Einrichtung erwarten kann, in der man 3 Jahre gemütlich wohnen kann.
Hier geht es nach dem Motto „Hauptsache irgendwas steht drin“. Klar, für die Grundbedürfnisse ist gesorgt, Bett, Küche, Sofa. Das sollte reichen.
Aber jetzt kommt unsere Sichtweise:
Das Bad verfügt über keinerlei Ablagemöglichkeit für unser Zahnbürsten, Schminke, Kosmetik, Föhn, Handtücher, Duschbäder, Lotions etc... Da war nichts und momentan lagern unsere Utensilien auf dem schönen sauberen Boden.
Das Bett im Schlafzimmer ist 190cm lang. Gerade so lang, daß Kai wenigstens noch seine Knöchel weich betten kann, für seine Füße reicht’s leider nicht mehr. Als wir das unserer Vermieterin zeigten, winkte sie nur lachend ab. Ein Schlafzimmerschrank ist praktisch nicht existent. Sie hat uns netterweise einen halboffenen Irgendwas-Schrank ins Schlafzimmer gestellt, der auch noch voll ist mit ollen Decken von ihr. Naja...der Wille ist ja da aber die Mittel sind fragwürdig.
Kommen wir nun in die gute Stube. Diese wurde bestückt mit einem Zweisitzer-Sofa in dunkelbraunschwarz *grusel* und einem abgegriffenen, dreckigen Fernsehuntertisch. Die Wände spiegeln Farbnuancen in lindgrün, rosa, altrosa und pink wieder. Für jede Wandseite eine Farbe. Dazu überraschte uns ein grüner Flokati.
Unser Gästezimmer ist uns ziemlich wurst, es hat ähnliche Farbnuancen auf Boden und an Wänden, aber wir haben es als Lagerstätte für Koffer, Kisten und Wäscheständer auserkoren. Von daher tut es nicht so weh ;-))
In der Küche erwartete uns ein Tisch mit 3 Stühlen und eine neue schicke (wirklich) Küchenzeile mit Glasschrank (alles schick beleuchtet). Bei dem Tisch fiel uns bald auf, daß dieser sich krampfhaft an der Wand festhielt um nicht plötzlich in seine Einzelteile zu zerfallen. Ein ähnliches Schicksal hatte auch schon die Stühle ereilt. Wir balancieren jeden morgen, um den Kaffee zu trinken.
Vom Kühlschrank fange ich gar nicht erst an zu schreiben, da rollts mir fast schon die Fingernägel hoch. Den Herd habe ich 2 Mal mit Backofenspray eingeweicht und bearbeitet, der glänzt jetzt.
Zu diesen Räumlichkeiten gibt’s noch eine Abstellkammer für die noch nicht existierende Waschmaschine und einen großen Flur. Natürlich ohne Garderobe, egal welcher Art.
Und um den ganzen Spaß noch etwas zu verlängern, erzähle ich jetzt die Rahmengeschichte zu unserem Kleinod:
siehe Part II